Über die "Schlampenlogik" und sexuelle Selbstbestimmung von Frauen
Mein heutiger Post ist eine Colab mit weiteren fantastischen
Bloggerinnen. Auf drei Blogs erscheinen anlässlich des 100. Jubiläums des Frauenwahlrechts vier Posts zum Thema Feminismus. Ich
verlinke euch ihre Beiträge am Ende meines Posts. Dann könnt ihr auch ihre
Posts lesen und die Blogs durchstöbern. Es lohnt sich!
Ich bin sex-positive Feministin! Aber was heißt das für mich? In der
Gesellschaft ist Feminismus teils sehr angesehen, teils aber auch sehr verpönt.
Oft kommt die Unterstellung, man sei ein*e Männerhasser*In. Aber das stimmt
nicht. Feminismus bedeutet für mich, für die Gleichberechtigung für alle
Geschlechter zu kämpfen und sich dafür einzusetzen. In diesem Post werde ich
mich aber hauptsächlich mit Frauen und ihrer Sexualität beschäftigen.
Im Feminismus gibt es zwei gegensätzliche Bewegungen. Zum
einen die Anti-Pornography- und die Sex-Positive-Feminist*Innen. Anti-Pornography-Feminist*Innen
stellen Pornographie in die Mitte der weiblichen Unterdrückung. Sex-positive-Feminist*Innen
sehen Pornographie für alle Geschlechter als wichtig an. Sie legen ihren Fokus
auf die Weite von Pornographie. Nicht überall in der Pornographie wird das Bild
von Frauen als Objekt der Männer dargestellt. Natürlich gibt es die Filme, in
denen die Frau scheinbar keinen Eigenwillen hat. Jedoch muss man sagen, dass
auch dort oft falsche Bilder herübergebracht werden. Sie vermitteln ein Bild
von Frauen, die rund um die Uhr Lust haben, die immer zum Orgasmus kommen und
das gefühlt über die ganze Länge des Videos. Doch das ist von der Realität weit
entfernt.
Auch die Themen Prostitution oder Sexarbeit sind unter den
Feminist*Innen sehr umstritten. Zunächst sollte man ganz klar zwischen
Sexarbeit und Prostitution unterscheiden. Ich denke, wir sind uns alle einig,
dass Zwangsprostitution nichts Gutes hat. Hierbei werden Frauen verkauft, um
das männliche Verlangen nach Sex zu stillen. Jedoch gibt es auch Frauen und
auch Männer, die nicht zur Sexarbeit gezwungen werden, sondern sich aus freien
Stücken dazu entscheiden. Diese Menschen möchte ich als Sexarbeiter*Innen
bezeichnen. Prostitution ist in der Gesellschaft sehr negativ belastet. Vor allem
die Frauen, die sich prostituieren, werden häufig angefeindet, es wird schlecht
über sie gesprochen, … Was jedoch kaum jemand macht, ist mal auf die Freier zu
schauen. Dabei kann erst durch sie diese Branche bestehen. Würde keine*r die
Dienste einer*s Prostituierten oder Sexarbeiter*In annehmen, so würde auch
niemand in diesem Bereich arbeiten. Vielleicht sollte man einmal sein Blickfeld
erweitern und schauen, wen man eigentlich für was verurteilt.
Ich bin der Meinung, jeder sollte seine Sexualität so
ausleben wie die Person es für richtig hält. Wenn das bedeutet, sich für Sex
bezahlen zu lassen, dann ist nichts dagegen einzuwenden – solange es freiwillig passiert. Wer sind wir, wenn wir
uns das Recht raus nehmen, über Leute zu urteilen, wenn es uns doch überhaupt
nicht betrifft? It’s non of your damn Business! Das wichtigste bei allen
sexuellen Handlungen ist es, dass alle Beteiligten einverstanden sind. Dass
niemand gezwungen wird oder sich gezwungen fühlt.
Aber kommen wir mal weg von den beruflichen Aussichten.
Schauen wir uns die Sexualität vor allem von Frauen in der Gesellschaft an. Hier
wird ständig eine Doppelmoral angelegt. Wenn Jungs/Männer mit vielen Frauen
Geschlechtsverkehr haben, sind sie häufig die Helden, die „Player“ – sie geben
damit an und werden von ihren Freunden dafür gelobt. Aber wehe, eine Frau hat
viele Sexualpartner! Dann heißt es oft „Was für eine Schlampe!“ oder „Ist ja
eklig!“. Aber warum? Es ist doch allein die Sache der Frau, mit wem sie schläft
und mit wem nicht. Schon wieder: It’s non of your damn Business!
Auf der anderen Seite ist eine Frau aber oft auch eine
Schlampe, wenn sie eben nicht mit einem Mann sexuellen Kontakt haben möchte.
Wenn sie ablehnt, mit ihm nach Hause zu gehen oder keine Freundschaft+ möchte. Könnt
ihr euch mal entscheiden? Wann ist man denn jetzt eine Schlampe? Ich wäre
dafür, diesen abwertenden Begriff einfach weg zu lassen. Wie wäre es, zur
Abwechslung denn mal mit Akzeptanz? Lasst jeden seine Sexualität so ausleben,
wie er/sie es für richtig hält. Ich kann das einfach nicht oft genug schreiben.
Sex-positive-Feminism steht für mich für so viel. Es steht
dafür, dass sich jeder, unabhängig von Geschlecht und Sexualität, nach eigenem
Wollen ausleben kann. Dass keiner darüber urteilt, mit wem, wo und wie oft
jemand mit einer Person sexuellen Kontakt hat. Dass in der Gesellschaft
ankommt, dass Frauen genauso ein sexuelles Verlangen haben wie Männer. Dass sie
nicht nur für die Befriedigung ihres Sexual-Partners verantwortlich ist.
Schaut doch jetzt auch auf den beiden anderen Blogs vorbei:
Auf https://huehnerwelt-bamum.blogspot.de/?m=1 findet ihr den Beitrag: Meine Gedanken über ... Feminismus
Und auf : https://sanisworldofenchantment.blogspot.com/?m=1 findet ihr gleich 2 Posts zum Thema Feminismus: Let's talk about sex, baby Part 1& 2
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