Das Problem mit der Braunkohle

Es sollte wohl keinen wundern, wenn ich schreibe, dass Kohlestrom, der wohl schmutzigste Strom ist. Während der Verbrennung von Kohle in den Kraftwerken werden Unmengen an CO2 in die Luft gepustet. Dass das schlecht ist, weiß jeder, immerhin wird das oft thematisiert. Während der Diskussion um den Hambacher Forst wurde das erste mal der Augenmerk auf die Kohlegewinnung gelegt. Ich beschäftige mich damit schon deutlich länger.
Wenn ich meine Großeltern besuche, dann fahre ich an dem Braunkohlegebiet Garzweiler II vorbei. Direkt neben der Autobahn klafft ein riesiges Loch. Um das Loch ist nichts, keine Wälder, keine Wiesen...




Aber beschäftigen wir uns mal damit, was das Braunkohlegebiet für einen Einfluss auf die Bevölkerung hat.
In den 80er Jahren begann der Tagebau, seitdem mussten unzählige Dörfer weichen. In diesen Dörfern wohnten Menschen, die seit Generationen dort ansässig waren. Für die Menschen, die im Braunkohlegebiet wohnten wurden und werden Verhandlungen mit dem Betreiber des Tagebaus RWE angeboten. Bei diesen Verhandlungen geht es darum, was ihre Grundstücke wert sind und was sie im neuen Dorf dafür bekommen. Die Dörfer, in die sie dann ziehen sollen, tragen den Beinamen Neu. Vor einigen Jahren fuhr mein Vater mit meiner Familie durch die Geisterdörfer, die bereits verlassen waren, es war gruselig. Alles war leer, Häuser waren teilweise bereits abgerissen. Danach fuhren wir nach Neu-Holz um uns eine neue Siedlung anzuschauen. Das Dorf war zwar schön, allerdings ganz anders als das Alte. Auch ein Problem: Bauern können ihre Betriebe nicht weiter führen in den neuen Dörfern, sie bekommen nicht mehr die Grundstücksgrößen, die sie zuvor hatten. Einigen Menschen wird somit ihre Existenzgrundlage genommen, sie müssen umschulen und neue Berufe erlernen.
In der Stadt Immerath musste sogar ein Dom der Braunkohle entweichen. Er stand 125 Jahre in dieser nord-rhein-westfälischen Stadt. Doch die Braunkohle war wichtiger, unzählige Proteste haben nichts gebracht, die Politik sah und sieht immer noch zu, wie immer mehr Dörfer verschwinden.
Auch vor Autobahnen macht RWE keinen Stop. Bereits in den Jahren 2005 bis 2006 wurde die Autobahn 44 abgetragen. Die. A61 wurde ausgebaut, um das erhöhte Verkehrsaufkommen zu meistern. 2012 wurde begonnen, einen neuen Abschnitt der A44 zu bauen, am Autobahnkreuz Jackerath traf sie auf die ausgebaute 61. Die A61, über die wir so viele Jahre fuhren, wurde letztes Jahr gesperrt, damit auch sie für das Braunkohleloch weichen kann. Nun dient die neue A44 als Ausweichstrecke.

Wie ihr sehen könnt, ist Braunkohle nicht nur schlecht für die Umwelt. Sie ist ebenso eine Belastung für die Menschen, die in diesem Gebiet wohnen. Das Braunkohlerevier hat einen großen Einsfluss auf die Infrastruktur. Das schlimmste: die Politiker*innen bleiben untätig.
Die Informationen in diesem Post sind eigene Erfahrungen und Informationen von Wikipedia und Spiegelonline. Auf YouTube gibt es ein Video vom Y-Kollektiv, das das Thema Garzweiler thematisiert, empfehle ich euch!

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